Hortus Medicus und Alter Botanischer Garten

Tübingen


Graf Eberhard von Württemberg hatte 1477 die Gründung der Universität Tübingen veranlasst. In diesem Zusammenhang wurde auch ein erster Medizinalgarten mit Heilpflanzen als Bestandteil der medizinischen Ausbildung notwendig. Dieser Hortus Medicus lag nachweislich seit dem 17. Jh. zwischen Burse und Alter Aula, auf beengtem Terrain innerhalb der Stadtmauer. 

Ein erweiterter botanisch-ökonomischer Garten entsandt erst ab 1805 vor dem Lustnauer Tor, als Auftakt eines neuen Universitäts- und Klinikviertels. In ihm spielten nicht nur die Heilkräuter eine tragende Rolle, sondern auch die Kultivierung von Nutzpflanzen. Die Erforschung des pflanzlichen Organismus konnten nun auch in einem stark erweiterten Artenspektrum betrieben werden.

Dieser „Alte Botanische Garten“ blieb bis 1969 in Funktion. Seit seiner Entstehung wurde der Garten unter anderem durch den alten Tübinger Stadtfriedhof erweitert. Ein zweites, neues Pflanzenhaus erhielt der Garten 1890. Seine Flächen und Sammlungen wurden an die jeweils neuesten, wissenschaftlichen Anforderungen angepasst und durchliefen in diesem Zusammenhang mehrere Umgestaltungsphasen. 

Letztmals wurde der Garten 1969 auf der Grundlage des Entwurfes von Prof. Walter Rossow überformt und zum Stadtpark für die Tübinger. Der nachfolgende Neue Botanische Garten entstand auf der Morgenstelle.

Das Parkpflegewerk legt die Entwicklungsgeschichte des Medizinalgartens und des Alten Botanischen Gartens sowie des hieraus hervorgegangenen, in die Jahre gekommen Stadtparks dar und zeigt Möglichkeiten der Restaurierung, Renovierung und Sanierung auf. Hierbei sollen auch stadtplanerische Belange einer näheren Betrachtung unterzogen werden.