Villa Oeding
Kladow
1922 / 23 ließ sich der Geheime Hofrat Wilhelm Oeding in Kladow eine Villa im Stil des Neoklassizismus errichten.
Sein Architekt Professor Max Grossmann plante das Gebäude auf den Grundmauern der Villa Schütz, einem neogotischen Vorgängerbau.
Unmittelbar an der Abbruchkante einer Haveldühne gelegen, hatte man vom Gebäude und den umgebenden Gartenterrassen einen Blick über Havel und Wannsee auf Schwanenwerder und weiter bis zum Strandbad Wannsee.
Vom Japonismus inspiriert, gestaltete Heinrich Wiepking
(1891 – 1973) 1928 im überkommenen Park eine Gartenanlage im fernöstlichen Stil.
Der Gartenarchitekt verband die gebäudenahen Terrassen durch einen Höhenweg mit einem asiatisch anmutenden Pavillon mit Pagodendach, den er auf halber Höhe im Hang errichtet ließ.
Von hier überblickte man den in der Niederung ausgebreiteten Wasser – und Staudengarten mit seinem Wasserbecken und den üppig blühenden Beeten. Rhododendron-Hecken fassten den Blütengarten; eine Linden-Hochhecke schirmte ihn zur Imchenallee hin ab.
Dennoch vermietete Oeding bereits in den Dreißigerjahren sein Anwesen an Stars wie Erik Charell (1894 – 1974) und Hans Albers (1891 – 1960). Nach dem Krieg übernahm die evangelische Kirche das ein Hektar große Anwesen, bis es 1999 von den heutigen Besitzern erworben wurde.
Von 1999 – 2002 konnten wir so das Gartendenkmal wiederherstellen.
Zunächst wurden notwendige Rodungsarbeiten durchgeführt und die Linden zurückgenommen. An der Havel ließen die Eigentümer ein Vogelschutz- und Nährgehölz mit heimischen Sträuchern anpflanzen.
An der Imchenallee wurde die historische Einfriedung mit Mauerpfeilern aus Naturstein saniert und durch Ausfachungen in Scherenzaunoptik ergänzt.
Nach der Sanierung des armierten Beton-Wasserbeckens wurde der Staudengarten angepflanzt. Im Gegensatz zur sonstigen Quellenlage bei Wiepking-Gärten, existierten hier lediglich wenige Fotos aus den Dreißigerjahren sowie ein Geländeschnitt, der den Pavillon im Hang mit den Stufenanlagen und Stützmauern darstellte. Entsprechend wurde die gesamte Pflanzung anhand der Fotos im Abgleich mit der Pflanzplanung Wiepkings neu entwickelt.
Aus den Unterlagen konnten fünf Blühphasen für den Staudengarten analysiert werden.
Die Sanierung des Pavillons und der umfangreichen Natursteinmauern- und Stufen folgte im Anschluss.
Schließlich wurden die Arbeiten mit den Pflasterarbeiten der Vorfahrt und dem Bau der gesamten Toranlage abgeschlossen.