Vortrag und Führung
zum Kurpark Bad Imnau
Die ehemals fürstliche Kuranlage von Imnau ist bis heute, in ihrer gewachsenen Denkmalsubstanz mit weiterführenden Wanderwegen in die Umgebung erhalten. Ihre qualitativ hochwertigen „Sauerbrunnen“, erstmalig 1694 nachweislich beschrieben, wurden im 19. Jh. den Quellen von Pyrmont, Schwalbach und Ems gleichgestellt. Ihre Heilkraft veranlasste schließlich den auf Schloss Haigerloch residierenden Fürsten, Josef Friedrich (1702 – 1769) von Hohenzollern-Sigmaringen 1733 ein Kur-und Gesellschaftshaus für sich und seine Gäste errichten zu lassen.
Als einzige Kuranlage des Fürstentums ließ sein Enkel Fürst Anton, Aloys das barocke Bad in den Jahren 1792 – 1795 durch den Hofarchitekten Strack in eine weitläufige Kuranlage mit Alleen und einem Landschaftspark im englischen Stil umgestalten. Seit dieser Zeit wurde das Mineralwasser in Glasflaschen abgefüllt und im süddeutschen Raum ausgeliefert.
Das sich zahlreich einfindende Publikum bestand aus Hofbeamten des Fürstenhofes, Prälaten, dem süddeutschen Adel und wohlhabenden Gästen aus der Schweiz und aus Preußen. Aber auch Bedürftige konnten auf Kosten des Fürsten in Imnau kuren. 1862 erwarb der rührige Unternehmer Max Frey die Kuranlagen. Durch den Architekten Fritz Bäumer entstand nun der bis heute beeindruckende Kursaal im damals modernen Stil der Neorenaissance.
Imnau nahm erneut Aufschwung und wurde nun wieder unter den kleineren Bädern zu den führenden gerechnet. Ab 1908 übernahmen die „Kreuzschwestern“ des Provinzhauses in Hegne die Anlagen. Mit Erholungsferien für Kinder und einem hierzu eigens errichteten Licht-, Luft- und Sonnenbad erschlossen sie sich ein weiteres Betätigungsfeld. Im Zusammenhang mit dem 250-jährigen Jubiläum des Stahlbades wurde die Parkanlage auf den südlich angrenzenden Gemeindeflächen erweitert.